Rund um Social Entrepreneurship

Impact-orientiert, wertebasiert, sinnhaft, partizipativ, verantwortlich - so vielfältig die Ausdrucksformen, so gewichtig das gemeinsame Ziel: Social Entrepreneurship schafft eine Wirtschaft mit positiver gesellschaftlicher Wirkung.

5 Prinzipien für Soziales Unternehmertum

Unser Verständnis von Social Entrepreneurship leiten wir aus den Kriterien von EMES und der OECD ab. Es umfasst folgende Prinzipien:

Der Unternehmenszweck liegt in der positiven sozialen, ökologischen oder kulturellen Wirkung (gesellschaftliche Mission).

Der Unternehmenszweck liegt in der positiven sozialen, ökologischen oder kulturellen Wirkung (gesellschaftliche Mission).

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Erlöse resultieren zu mind. 50% aus Dienstleistungen oder Produkten.

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Entscheidungskompetenz und Verantwortung liegen autonom beim Unternehmen.

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Ertragsüberschüsse werden zu einem grossen Teil für die gesellschaftliche Wirkung reinvestiert.

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Stakeholder erhalten Mitwirkungsmöglichkeiten.

Was im internationalen Diskurs mit dem Begriff Social Entrepreneurship definiert wird, findet in der Schweiz sowohl durch ein vielfältiges Soziales Unternehmertum Ausdruck, wie auch in einer langjährigen Tradition von Genossenschaftsunternehmen. Diese kooperative und partizipative Unternehmensführung kombiniert mit einer Werte- und Wirkungsorientierung formt unser Verständnis eines sozialen und zukunftsgerichteten Wirtschaftssystems.

Social Entrepreneurship: Einordnung

Social Entrepreneurs verbinden eine wirtschaftliche Tätigkeit mit einer positiven gesellschaftlichen Wirkung (Impact-Orientierung). Somit unterscheiden sie sich zu profitorientierten Unternehmen und rein spendenbasierten Organisationen.

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Was tut sich in der Schweiz?

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Wo stehen wir?

In der Schweiz ist im Gegensatz zum Rest von Europa Social Entrepreneurship noch wenig bekannt. Während in Europa bereits verschiedene Massnahmen lanciert wurden, um wirkungsorientiertes Wirtschaften zu fördern und gesetzlich zu verankern, hinkt die Schweiz noch hinterher. Deshalb setzt SENS alles daran, die Schweiz ebenfalls im Thema Social Entrepreneurship voran zu bringen.

Das passiert bereits...

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Die Schweiz ist zum zweiten Mal Teil des Social Entrepreneurship Monitor.

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Motion zur Förderung von Social Entrepreneurship im Nationalrat angenommen.

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Teil des "Buy Social Europe B2B" Procurement Programm.

Was für Social Entrepeneurship spricht

10 Gründe, warum Social Entrepreneurs eine wichtige transformative Kraft für eine zukunftsfähige Wirtschaft sind

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Glossar

Social Entrepreneurship, Social Business und Co - Ein Überblick

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Agilität

Agilität ist ein Merkmal des Managements einer Organisation, flexibel und darüber hinaus proaktiv, antizipativ und initiativ zu agieren, um notwendige Veränderungen einzuführen.

Business for Social Impact

Business for Social Impact ist ein Unternehmenskonzept, das im Rechenschaftsbericht über den Unternehmenserfolg der Messung und Darstellung der kulturellen, ökologischen oder sozialen Wirkung (Social Impact) eine prioritäre Rolle zuweist.

Commons

Der Begriff Commons bezeichnet Ressourcen, die aus selbstorganisierten Prozessen des gemeinsamen bedürfnisorientierten Produzierens, Verwaltens, Pflegens und/oder Nutzens hervorgehen.

CoopStarter

«CoopStarter» ist ein europäisches Mentoring-Programm für Start-ups mit Fokus auf Genossenschaftsunternehmen. Ziel ist es, junge Entrepreneure für den Aufbau einer Genossenschaft zu begeistern und Neugründungen zu begleiten und zu fördern. SENS führt das "Swiss CoopStarter" Mentoringprogramm in der Schweiz durch.

Gemeinwohlökonomie

Als Gemeinwohl-Ökonomie werden verschiedene Konzepte und alternative Wirtschaftsmodelle bezeichnet, die eine Orientierung der Wirtschaft am Gemeinwohl, Kooperation und Gemeinwesen in den Vordergrund stellen.

Genossenschaft

Die Genossenschaft ist eine Rechtsform, die eine gleichwertige Partizipation jenseits der einzelnen Kapitalanteile ermöglicht.

Genossenschaftsunternehmen

Ein Genossenschaftsunternehmen basiert auf den Partizipationsmöglichkeiten aller Mitglieder und ist in der Regel nicht auf eine Maximierung der Gewinne ausgerichtet, sondern hat eine limitierte oder keine Gewinnausschüttung.

Holokratie

Holokratie (häufig auch engl. Holacracy) ist eine Organisationsform, bei der alle Arbeit dem Sinn und Zweck der Organisation dient, in der Verantwortlichkeiten explizit geregelt sind und bei der die Entscheidungs,-und Handlungsbefugnisse auf alle Organisationsmitglieder aufgeteilt sind.

Organisationstransformation

Ogranisationstransformation bezeichnet einen mehrdimensionalen, alle Ebenen und Objekte der Organisation umfassenden, qualitativen, radikalen Organisationswandel

Platform Coop

Zu den Plattform-Kooperativen, kurz Platform Coops, zählen Genossenschaften mit einem digitalen Geschäftsmodell, aber auch andere Unternehmensformen, die Eigentum und Mitbestimmung neu denken.

Gedanken zum Sozialen Unternehmertum

Soziales Unternehmertum hat zum Ziel, eine Wirtschaft mit positiver gesellschaftlicher Wirkung zu schaffen. Diese soziale, ökologische oder auch kulturelle Wirkung ist als primärer Unternehmenszweck verankert und steht vor der Gewinnmaximierung.

von Eric Nussbaumer, Präsident SENS

Diese positive Wirkung auf die Gesellschaft wird durch das Entwickeln von Lösungen zur Vermeidung bzw. Bewältigung von Problemen der sozialen und ökonomischen Ausgrenzung, Gesundheit, Umwelt und des Gemeinwesens erzielt. Hierbei bedienen sich Sozialunternehmen der wirtschaftlichen Arbeitsweise eines Unternehmens und erzielen einen grösseren Teil ihrer Einnahmen via Marktleistungsangebote und nicht aus Zuwendungen oder Spenden. Die Geschäftstätigkeit ist nicht von der Notwendigkeit zur Gewinnmaximierung für Aktionäre und Anteilseigner getrieben. Deshalb werden die Gewinne zur Erreichung der sozialen Ziele eingesetzt, anstatt an die Eigentümer oder Investoren ausgeschüttet. Das Ziel der sozialen Wirkung (Social Impact) ist dauerhaft dominant und nicht Zusatzeffekt oder Abfallprodukt.

Innovative Lösungen werden primär vom gesellschaftlichen Bedarf ausgehend, und erst sekundär profit-getrieben entwickelt. Das sich selbst gegebene soziale Handlungsziel wirkt dabei auch auf die Beziehungen zu Leistungsempfängern, Mitarbeitenden und anderen Stakeholdern z.B. im Sinne von Nutzerorientierung, Partizipation und Transparenz. Soziale Unternehmen sind mit der Zivilgesellschaft eng verbunden, sie bilden zusammen das Netzwerk der sozial-solidarischen Wirtschaft.

Das „Soziale Unternehmertum“ ist demnach in erster Linie ein Selbstverständnis, eine rechtliche Fundierung besteht in der Schweiz noch nicht, wohl aber im internationalen Kontext mit den „Benefit Corporations“.

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Die Zahl der Sozialunternehmen mit unterschiedlichen Zielsetzungen, Wirtschaftsformen, Rechtsformen und Finanzierungsarten nimmt auch in der Schweiz zu. Zudem hat die Schweiz mit den vielen mitgliederbasierten Genossenschaftsunternehmen eine vielfältige Tradition von Sozialunternehmen. SENS will dieser Vielfalt eine Öffentlichkeit geben und bei Startups und in der branchenübergreifenden Netzwerkarbeit stärken.