Unterstützung für early-stage Impact Entrepreneurs in der Schweiz

Der Impact Entrepreneurship Sektor ist in der Schweiz in den letzten Jahren gewachsen. Eine soziale oder ökologische Herausforderung mit einem unternehmerischen Ansatz zu lösen: dass dieser Approach nötig, richtig und wichtig ist, diese Idee hat sich immer stärker verbreitet.
Obwohl der Kausalzusammenhang wohl nicht anschliessend geklärt werden kann, gibt es eine andere erfreuliche Entwicklung in diesem Bereich: Auch die Unterstützungsangebote für Impact Entrepreneurs werden zahlreicher. Wir haben drei Inkubatoren und Unterstützungsprogramme rausgepickt, die für early-stage Impact Entrepreneurs interessant sind:
- Impact Hub Basel Incubator
Der Impact Hub Basel Incubator ist ein lokales einjähriges Förderprogramm zur Unterstützung von impact-getriebenen Startups im Raum Basel, die positiv zu den Sustainable Development Goals beitragen. Die Teams werden dabei in der Entwicklung und Professionalisierung ihrer Startups mit Workshops, kontinuierlichem Mentoring und Coaching sowie kostenlosen Arbeitsplätzen im inspirierenden Coworking des Impact Hub Basel im Dreispitz, Basel unterstützt.
Wir haben mit Anja Nieveler gesprochen, die als Community & Incubator Program Manager beim Impact Hub Basel tätig ist.
Wie erlebst du die Entwicklung von Impact/Social Entrepreneurship in Basel und der Schweiz in den letzten Jahren?
Ich finde es wirklich spannend zu sehen, wie sich Schritt für Schritt eine Szene aufbaut, in der Social Entrepreneure Unterstützung und Sichtbarkeit bekommen.
Noch ist es ganz klar eine Nische, die im Vergleich zu vielen etablierten Industrien in der Schweiz wenig Beachtung findet. Seit der erste Impact Hub in der Schweiz in Zürich aufgemacht hat vor über 10 Jahren, ist auf jeden Fall einiges passiert.
Ich würde mir wünschen, dass es in Zukunft sowohl für KMUs, Startups und Industrien Angebote gibt die Ideen weiter zu entwickeln und natürlich auch die nötigen finanziellen Mittel für beispielsweise Inkubatoren und Investment in Startups bereitgestellt werden.
Was sind deine besten Erinnerungen mit dem Impact Hub Basel Incubator seit dem Bestehen des Programms? Welche Momente kommen dir speziell in den Sinn?
Da gibt es wirklich viele. Ich finde es fantastisch zu sehen, wie die Teams sich entwickeln. Meine persönlichen Highlights sind natürlich die Startups, wie Mycrobez oder Backpack2School, um nur zwei zu nennen, die nach dem Inkubatoren Programm neue Aufträge gefunden haben, stetig wachsen und ein wirklich stabiles Business Model haben, dass trotzdem den Sinn und die Wirkung des Tuns im Zentrum ihrer Entscheidungen haben. Das beweist mir, dass das gemeinsame Lernen, das Vernetzen und unsere Community viel zum Aufbau von wirkungsorientierten Startups beitragen kann.
Was ist dein wertvollster Ratschlag für Social Entrepreneurs, die noch ganz am Anfang ihrer «Impact Career» stehen?
Vernetzt euch! Ihr seid nicht allein. Sprecht mit den Impact Hubs in der Schweiz, oder anderen Akteuren wie SENS oder SEIF. Das sind Akteure, die euch an die richtige Person vermitteln können. Nur weil es niemanden gibt, der einen ähnlichen Weg wie ihr bestritten hat, heisst das nicht, dass eure Idee nicht funktioniert. Eure Vision ist eure Motivation!
- Circular Economy Incubator
Der Circular Economy Transition (CET) Incubator ermöglicht es Start-ups, Prototypen und Lösungen zu entwickeln, die den Übergang zur Kreislaufwirtschaft in der Schweiz beschleunigen. Während des Programms arbeiten die ausgewählten Unternehmer:innen an der Entwicklung ihres Minimum Viable Product (MVP) und der Validierung ihres Geschäftsmodells, unterstützt von Berater:innen, Expert:innen und einem Netzwerk von Impact Investoren.
Jede Durchführung des Programms unterstützt schweizweit 25 Startups, aufgeteilt auf vier Gruppen in Bern, Genf, Lausanne und Zürich. Während 12 Wochen profitieren die Teilnehmer:innen von verschiedenen Unterstützungselementen, die dabei helfen, ein MVP zu entwickeln und dessen Marktpotenzial mit Kunden zu validieren. Am Ende des Programms sollten die Start-ups in der Lage sein, ihr Startup nicht mehr als Nebenprojekt zu betrachten, sondern als ihren Vollzeitjob.
Die gesamten Unterstützungsleistungen des CE Incubators haben einen Wert von CHF 15.000 pro Team. Der CE-Inkubator hat eine Null-Eigenkapital- und Gebührenpolitik. Das bedeutet, dass den Start-ups für ihre Teilnahme am Inkubator nichts in Rechnung gestellt wird und die entwickelte Idee ganz den Start-ups gehört.
- Start-up Campus / Innosuisse
Im Kurs „Business Creation für Social Entrepreneurs“ stehen erfahrene Start-up Coaches zur Verfügung und unterstützen beim Aufbau von Social Businesses. Teilnehmende erhalten konkrete Antworten auf projekt- und unternehmensspezifischen Fragen, werden bei der Festigung von Plänen unterstützt und erweitern ihr unternehmerisches Wissen.
Der Kurs ist offen für motivierte Angehörige einer Schweizer Universität oder Fachhochschule, d.h. Studierende, Doktorierende, Postdocs, Professoren sowie für Gründerinnen und Gründer sowie Leitende eines kürzlich gegründeten Unternehmens mit positivem gesellschaftlichen und/ oder ökologischen Impact. Pro Kurs werden maximal 15 Teilnehmende zugelassen. Der Business Creation Kurs wird ausschliesslich in Englisch angeboten.
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Diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch, vollständig zu sein. Die oben erwähnten Programme können early-stage Impact Entrepreneurs wertvolle Unterstützung bieten. Für Social Entrepreneurs in der Wachstumsphase kann bietet der Social Impact Accelerator Unterstützung. Bewerbungen sind für dieses Programm bis zum 4. April möglich.