Neues Mitglied bei SENS: Social Fabric
Social Fabric ist ein unabhängiger Verein, der mittels der lokalen Produktion von Aufträgen und eigenen Produkten Schneider:innen mit Fluchthintergrund Ausbildung, Arbeitserfahrung und soziale Inklusion bietet. Das Community Nähatelier ist Lehrbetrieb, Ort für Corporate Workshops und Hobby in einem.
Trotz NPO war der Fokus von Anfang an klar; nur so viel Fremdfinanzierung, damit die Integration wirksam gelingen kann.
Interview mit Justine Portenier, Managing Director von Social Fabric
Welche gesellschaftliche Wirkung will Social Fabric erzielen und wo siehst du das Unternehmen diesbezüglich in 5 Jahren?
Wir ermöglichen Menschen mit Fluchthintergrund Zugang zu Arbeit, Ausbildung und sozialer Interaktion und möchten damit als Vorbild vorangehen. Denn diese grundlegenden Möglichkeiten sind für Geflüchtete nur bedingt zugänglich. Unsere Aufgabe ist es, dies zu ändern und andere Unternehmen zu inspirieren den gleichen Weg zu gehen.
In 5 Jahren strahlt die Produktion in Zürich als Social Enterprise, und zeigt, wie auf inklusive und nachhaltige Weise im ersten Arbeitsmarkt produziert werden kann. Weitere Ateliers ermöglichen mehr geflüchteten Menschen Zugang zu Arbeit und Ausbildung, da die Nachfrage von Firmen und Brands nach lokaler Produktion stetig zunimmt.
Welche Potenziale siehst du im wirkungsorientierten / sozialen Unternehmertum?
Mit sozialem Unternehmertum verwirklichen wir nicht nur unsere Vision, sondern wir sehen vor allem unglaubliches wirtschaftliches und gesellschaftliches Potenzial darin. Die Gesellschaft sollte ein grosses Interesse an gut ausgebildeten Menschen haben, die vernetzt sind und somit ihr Wohlbefinden steigern können. Wir sind überzeugt, dass das gesamtgesellschaftliche Ökosystem besser funktionieren würde, wenn Unternehmertum verstärkt mit sozialen Werten verbunden würde.
Worin bestehen für Social Fabric die Herausforderungen in der Gegenwart, und mit welchen Herausforderungen rechnest du in der Zukunft?
Wir befinden uns in zwei Spannungsfeldern, die noch viel Bewusstseinsarbeit brauchen sowie politische Initiative. Einerseits möchten wir gleiche Chancen für alle Menschen kreieren, insbesondere Unterstützung bieten zur (wirtschaftlichen) Unabhängigkeit, was im jetzigen System eine grosse Herausforderung ist.
Zudem sind wir eine lokale Produktion und möchten die (bisher zumeist externalisierten) Kosten gerecht auf allen Schultern verteilen. Es wird wahrscheinlich auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben die wichtige Wertschätzung für die Handarbeit zu erreichen, damit unsere lokale Produktion von Textilprodukten den Verein finanziell stärker tragen kann. Wir sehen aber im Sozialunternehmertum eine grosse Chance und möchten die Herausforderung annehmen.
Herzlichen Dank für das Interview!
Hier erfährst du, wer sonst noch zu unseren Mitgliedern gehört.