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Neues Mitglied bei SENS: DasProvisorium

22. Juli 2025Portraits, SENS-News
Webseite DasProvisorium

DasProvisorium fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur:innen in den Bereichen Food, Gastronomie und Esskultur. Der Verein dient als Plattform und Inkubator für nachhaltige und innovative Projekte mit der Kombination aus einem physischen Co-Working Space mit Produktionsstätte, sowie einer Eventlocation und zusätzlicher Netzwerkarbeit.

SENS Suisse heisst DasProvisorium als neues Mitglied herzlich willkommen und freut sich über den Austausch im Netzwerk.


Interview mit Daniela Fischer, Co-Geschäftsleitung DasProvisorium 

Welche gesellschaftliche Wirkung will DasProvisorium erzielen und wo siehst du das
Unternehmen diesbezüglich in 5 Jahren?

DasProvisorium verfolgt das Ziel, einen ganzheitlichen Wandel im Ernährungssystem anzustossen – ökologisch, sozial und kulturell. Uns treiben Fragen um, wie wir in Zukunft essen, produzieren und zusammenarbeiten wollen. Der Ansatz ist, Menschen aus unterschiedlichen Bereichen – von Endkonsument:innen, Landwirtschaft, Gastronomie und Wissenschaft – zu vernetzen, um gemeinsam neue Wege zu entwickeln. In fünf Jahren sehe ich DasProvisorium als Plattform in Form eines lebendigen Orts mit etabliertem Kompetenzzentrum für nachhaltige Esskultur – mit überregionaler Strahlkraft, als Zentrum für nachhaltige Ernährung, Co-Produktion und Wissenstransfer. Der neue Standort in der alten Stadtküche ist dabei ein Meilenstein: Er ermöglicht uns, unsere Wirkung zu skalieren, unsere Infrastruktur auszubauen und gezielt neue Zielgruppen zu erreichen – von innovativen Start-ups, bis hin zur breiten städtischen Bevölkerung. 

Welche Potenziale siehst du im wirkungsorientierten / sozialen Unternehmertum?

Wirkungsorientiertes Unternehmertum ist für uns der Schlüssel, um gesellschaftlichen Wandel unternehmerisch mitzugestalten. Es schafft Räume, in denen ökologische und soziale Ziele ebenso zählen, wie ökonomische Stabilität. Soziales Unternehmertum schafft Räume für Innovation jenseits rein profitorientierter Modelle und fördert Kooperation statt Konkurrenz. Es ermöglicht neue Formen des Wirtschaftens, in denen Verantwortung, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft zentrale Rollen spielen. DasProvisorium selbst ist ein gutes Beispiel dafür, wie soziale Wirkung und wirtschaftliches Handeln Hand in Hand gehen können – als Plattform, die jungen Food-Unternehmen faire Startbedingungen gibt und gleichzeitig Impulse für ein nachhaltiges Ernährungssystem setzt. 

Worin bestehen für DasProvisorium die Herausforderungen in der Gegenwart, und mit
welchen Herausforderungen rechnest du in der Zukunft?

Aktuell steht DasProvisorium an einem Wendepunkt: Der bevorstehende Umzug in die alte Stadtküche beim Escher-Wyss-Platz in Zürich ist nicht nur ein räumlicher Wechsel, sondern markiert den Übergang von der Aufbau- in die Wachstumsphase. Das bedeutet: Wir professionalisieren unsere Strukturen, entwickeln unser Geschäftsmodell weiter und schärfen unsere strategische Positionierung. Die grössten Herausforderungen: die Sicherung der Finanzierung für den Ausbau und der Spagat zwischen Wachstum und Identitätsbewahrung. Künftig wird es darum gehen, unsere Wirkung weiter zu skalieren, ohne unsere Werte zu verlieren – also: Mehr Struktur schaffen, aber den Community-Spirit bewahren. 

Was ist die Intention von DasProvisorium sich als Mitglied bei SENS anzumelden? Welche Vorteile sieht DasProvisorium als Mitglied? 

Mit dem Beitritt zu SENS möchten wir uns noch stärker mit anderen wirkungsorientierten Akteur:innen vernetzen – und gemeinsam Standards für nachhaltiges Wirtschaften weiterentwickeln. Das Netzwerk bietet uns Zugang zu strategischem Austausch, Expertise und potenziellen Partnerschaften. Gerade im Transformationsprozess ist SENS für uns ein Resonanzraum, um unsere Erfahrungen zu spiegeln, voneinander zu lernen, neue Impulse aufzunehmen und als Teil einer solidarischen Community unsere Vision vom unternehmerischen Wandel weiterzutragen. 

Herzlichen Dank für das Interview!

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