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Neues Mitglied bei SENS: Conclood AG

26. März 2025SENS-News
Conclood Webseite Titelbild

​Die Mission bei Conclood ist einfach: Viele Menschen und soziale Unternehmen haben hervorragende Ideen, wie die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention (CRPD) erreicht werden können, aber ihnen fehlt die nötige Finanzierung. Conclood bringt diese Ideen mit Unternehmen zusammen, die sich für soziale Nachhaltigkeit engagieren oder die einfach handeln und ihre Initiativen zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen nachweisen müssen. Sie sind eine Matching-Plattform, die Unternehmen und soziale Projekte miteinander verbindet und so die Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Arbeitsmarkt fördert.

SENS Suisse heisst Conclood AG als neues Mitglied herzlich willkommen und freut sich über den Austausch im Netzwerk.


Interview mit Jasmin Heeb und Benno Stäheli, Co-CEO bei Conclood AG

Welche gesellschaftliche Wirkung will Conclood AG erzielen und wo siehst du das
Unternehmen diesbezüglich in 5 Jahren?

Jasmin Heeb: Conclood möchte die Inklusion von MmB in der Schweizer Wirtschaft fundamental verbessern. Eine Transformation ist im Gange und viele Unternehmen müssen in absehbarer Zeit ihre ESG-Verpflichtungen erfüllen und die soziale Verantwortung übernehmen. Dazu beitragen wird auch das Lieferkettengesetz, das seit 2024 in der EU in Kraft getreten ist. Dies wird uns alle zum Umdenken bewegen. Unternehmen sollen zudem erkennen, dass Inklusion kein ‚nice to have‘ ist und niemals nur für ‚social washing‘ benutzt werden sollte, sondern auch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil darstellt. Wir sind überzeugt, dass in den kommenden fünf Jahren kein Weg an dieser Transformation vorbei führt. Und das ist gut so – das wünsche ich mir auch für die Schweizer Wirtschaft, aber vor allem auch für die MmB. In unseren Nachbarländer gibt es eine ‚Strafsteuer‘ wenn man die Einstellungsquote von MmB nicht erfüllt. Damit ist aber das ‚Problem‘ nicht gelöst. Ich wünsche mir, dass wir in fünf Jahren konkret über die Grenze hinaus mit den Nachbarsländern bereits erfolgreiche Inklusions-Projekte umgesetzt haben.

Und ja, ich sehe als Conclood in fünf Jahren als führendes Unternehmen im Bereich soziale Innovation und Inklusion.

Welche Potenziale siehst du im wirkungsorientierten / sozialen Unternehmertum?

Jasmin Heeb: Das wirkungsorientierte und soziale Unternehmertum hat enormes Potential, sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich. Soziale Unternehmen können Lösungen entwickeln, die langfristig einen positiven Wandel in der Gesellschaft bewirken. Genau dafür steht auch Conclood. Auch wünsche ich mir, dass zukünftig immer mehr Unternehmen in innovative Geschäftsmodelle investieren – sogenanntes Impact Investing. Immer mehr Investoren achten immer stärker auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Und auf der anderen Seite ziehen soziale Unternehmen mit einer klaren Mission auch zunehmend talentierte Mitarbeiter an, die nach sinnstiftender Arbeit suchen. Von diesen Menschen gibt es immer mehr. Also sozusagen win-win-win für eine inklusivere Gesellschaft.

Worin bestehen für Conclood AG die Herausforderungen in der Gegenwart, und mit
welchen Herausforderungen rechnest du in der Zukunft?

Benno Stäheli: Wir sind noch ein junges Start-up Unternehmen und müssen uns natürlich erst etablieren wie jedes andere Start-up. Wir sind seit Mitte September 24 live mit unserer Matching-Plattform und die Resonanz ist sehr gut. Dies motiviert uns täglich. Natürlich gibt es auch Herausforderungen und die grösste davon ist, dass Unternehmen in der Schweiz das Thema Inklusion nicht als Priorität sehen. Es ist heute bei den allermeisten Firmen schlicht kein Thema, MmB zu beschäftigen oder in Projekte zur Schaffung von Arbeitsplätzen für MmB zu investieren. Die wirtschaftliche und soziale Relevanz ist leider in der Gesellschaft und damit eben auch in den Unternehmen noch nicht angekommen. ESG wird zwar immer mehr zu einem Begriff, und trotzdem besteht noch das grosse Fragezeichen, wie dies praktisch umgesetzt werden kann. Aber genau da setzen wir ja mit Conclood an. Wir sind uns bewusst, dass wir mit unserer Idee noch einen Weg vor uns haben, bis wir auf breiter Front Firmen für unsere Projekte und damit die Inklusion von MmB in den Arbeitsmarkt gewinnen können. Wichtig ist aber immer, den ersten Schritt zu machen und sich auf den Weg zu begeben. Das haben wir gemacht.

Herzlichen Dank für das Interview!

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