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Neu Mitglied bei SENS: Musterbruch GmbH

09. Dezember 2020Portraits, SENS-News
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Musterbruch GmbH begleitet von der sozialen in die nachhaltige Marktwirtschaft, indem Orte, Projekte und Familien begleitet werden. Dabei fokussiert sich die Musterbruch GmbH auf die Ungleichheit zwischen Stadt und Land und die Transformation mit dem damit einhergehenden Wertewandel. Es braucht 1001 Idee für dieses Morgenland und den Willen mit Mustern zu brechen. Machen!, ist der Leitspruch der Musterbruch GmbH

SENS heisst die Musterbruch GmbH als neues Mitglied herzlich willkommen und freut sich über den Austausch im Netzwerk.

Interview mit Remo Rusca, Gründer Musterbruch GmbH

Welche gesellschaftliche Wirkung will die Musterbruch GmbH erzielen und wo sehen Sie das Unternehmen diesbezüglich in 5 Jahren?

Remo Rusca: Wir fokussieren uns auf die Ungleichheit zwischen Stadt und Land und die Transformation von der sozialen in die nachhaltige Marktwirtschaft, die mit Mustern bricht und zu echter Entwicklung einlädt. Wir sind daran den Blueprint für das kooperative Gründerzentrum im ländlichen Raum für wirtschaftliche und kreative Macher*innen aufzubauen und zu skalieren. Auch entsteht gerade der «Ort für 1001 Idee» und das Playbook für «Kreative Orte». Dafür haben wir vor gut einem Jahr einen steuerbefreiten Verein gegründet, mit dem wir die geplanten Wirkungen vereinfacht erreichen können. In 5 Jahren wird die GmbH ihre Aktivitäten in der Begleitung von Familienunternehmen und ihren Akteuren ausgebaut haben, um die veränderten Führungsgrundsätze in einer “Post-Corona-Zeit” im Sinne der nachhaltigen Marktwirtschaft zu etablieren. Sie wird ihre Kontakte und Fähigkeiten im Vernetzen von Akteuren im Sinne eines positiven Lobbyings ebenso aktiviert haben.

Welche Potenziale sehen Sie im wirkungsorientierten / sozialen Unternehmertum?

Remo Rusca: Wenn dieses Unternehmertum sich auf das Machen konzentriert und nicht sämtliche Prinzipien von guter Unternehmensführung hinterfragt, kann sie den Fokus der gesamten Wirtschaft auf nachhaltige Prinzipien richten. Das Konzept der Nachhaltigkeit hat drei Dimensionen. Es führt zu Zielkonflikten. Wenn wir lernen in solchen Momenten die Verbundenheit mit den natürlichen Grundlagen in und um uns am höchsten zu gewichten, können wir auch kurzfristig ökonomische Konsequenzen akzeptieren. Dafür braucht es von Unternehmen keine Wirkungsstudien, sondern eine Entwicklung von Haltungen. So interpretiere ich Social Entrepreneurship, um die nachhaltige Marktwirtschaft Realität werden zu lassen. Jede Führungskraft muss sich entscheiden, ob sie Status-Quo oder Entwicklung will. Letzteres bedingt das Brechen mit gelernten Mustern.

Worin bestehen für die Musterbruch GmbH Herausforderungen in der Gegenwart, und mit welchen Herausforderungen rechnen Sie in der Zukunft? 

Remo Rusca: Im Moment liegt die grösste Verantwortung in der Abgrenzung und Klärung der Zwecke. Auf was richte ich meine Unternehmung in Krisenzeiten aus? Die Sicherung der Existenz aus ökonomischen Gründen ist die Voraussetzung. Ist dies soweit gewährleistet, beginnt gleich diese zentrale Frage. Hier setzen wir an. Mit der Wahl meines Fokus der GmbH bei der Gründung vor rund fünf Jahren – und dem Festhalten daran – habe ich die Krisenzeit relativ resilient überstanden. Auch wenn meine GmbH sehr klein ist, kann ein höherer Zweck speziell in Krisenzeiten Kräfte mobilisieren, die auf der Verbundenheit der resilienten Faktoren von uns Menschen basiert: Verstand, Herz und Intuition im Gleichgewicht. Damit sind wir für jede Form von Zukunft sehr gut gerüstet. Es bedingt auch blinde Flecken transparent zu machen und persönliche Schatten zu reflektieren und mit Mustern zu brechen.

Foto: Sascha Erni (Lichtensteig)