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Wie Europa die Social Economy stärkt

15. décembre 2022SENS-News
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Nach mehreren Jahrzehnten Arbeit wurden am 10. Juni 2022 die « Recommendations on Social Economy and Social Innovation » vom OECD Rat angepasst.

Damit liefert die internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zum ersten Mal einen international vereinbarten Rahmen zum Thema Social Economy.

Zwar ist eine Empfehlung der OECD nicht rechtlich bindend, doch ist es ein politisches Bekenntnis mit der Erwartung, dass die Mitgliedstaaten die Inhalte umsetzten. Auch die Schweiz als Mitgliedstaat steht hinter der Empfehlung und folglich dem Ausbau der Social Economy.

Mit neun enthaltenen Bausteinen wird das Potenzial davon erkannt und deren Entwicklung bestärkt. Es wird das Bewusstsein und die Sichtbarkeit, sowie der Impact der Social Economy erhöht und grundlegende Voraussetzungen benannt.

Die Bausteine stärken unter anderem Initiativen der Zivilgesellschaft und fördern institutionelle und sektoren- übergreifende Rahmenbedingungen, beispielsweise als nationale Politik, Strategie oder Aktionsplan. Ebenfalls wird die Auswirkung der rechtlichen Gegebenheiten erkannt und entsprechend für dessen Ausgestaltung mit klarer Definition, Zielen und Richtlinien motiviert.

Unabdingbar für die Entwicklung und das Wachstum der Social Economy ist die Finanzierung. Deshalb findet auch dieses Handlungsfeld Einzug in die internationale Empfehlung. Für Organisationen, welche eine gesellschaftliche Mission mit wirtschaftlicher Tätigkeit vereinen stellt der Zugang zu finanziellen Ressourcen eine spezielle Herausforderung dar. Dies verlangt nach einer Strategie und einer Verbesserung der finanziellen Tragfähigkeit der Organisationen.

Mit dem fünften und sechsten Baustein werden ebenfalls relevante Handlungsfelder definiert. Einerseits ist dies der Zugang zum öffentlichen und privaten Markt. Dies ist ein starkes Instrument, um die Social Economy weiter zu stärken, denn gerade im Beschaffungswesen können und sollen globale Ziele vermehrt berücksichtig werden.

Andererseits wird auch bei den Fähigkeiten und Kapazitäten der Organisationen selbst angesetzt. Um diese zu Fördern sind Programme und Trainings nötig, damit der Impact professionalisiert und skaliert werden kann.

Und was bedeutet das für die Schweiz?

Die « Recommendations on Social Economy and Social Innovation” zeigen, dass Bildungsangebote für Social Startups und das Angehen der bekannten Finanzierungs-Herausforderungen notwendig sind. Ebenfalls ist die sektoren-übergreifende Vernetzung und der Austausch von Akteur:innen nötig. Und nicht zuletzt kann das öffentliche Beschaffungswesen als grosser Hebel genutzt werden, wenn es darum geht, die Social Economy voranzutreiben im Hinblick auf das Erreichen der globalen Ziele. Dies alles betrifft uns und die Schweiz genauso. Es sind Grundsätze, an welchen SENS täglich arbeitet und für die wir uns mit gezielten Projekten einsetzten, zum Beispiel mit dem Social Impact Accelerator, mit dem Swiss Social Economy Forum oder mit dem Monitor.

Auch im neuen Jahr setzten wir uns für die Stärkung der Social Economy ein und freuen uns, dass wir in unserem Wirken zunehmend Bestärkung erfahren.

Um die «OECD Recommendations on Social Economy and Social Innovation 2022» zu lesen, hier klicken.