Neues Mitglied bei SENS: Fempreneurs
Fempreneurs ist eine Social Enterprise zur Förderung der beruflichen Selbstständigkeit von Frauen in der Schweiz. Mit Programmen für den Aufbau und die Weiterentwicklung des eigenen Businesses sowie einer starken Community und Workshops für den persönlichen Austausch unterstützt Fempreneurs Frauen, finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen und sich eine nachhaltige, berufliche Zukunft aufzubauen.
SENS Suisse heisst Fempreneurs als neues Mitglied herzlich willkommen und freut sich über den Austausch im Netzwerk.
Interview mit Lina Bee, Gründerin von Fempreneurs
Welche gesellschaftliche Wirkung will Fempreneurs erzielen und wo siehst du das
Unternehmen diesbezüglich in 5 Jahren?
Unser Ziel ist es, die berufliche Selbstständigkeit als echte Alternative zur traditionellen Erwerbsarbeit für Frauen zu etablieren. In der Schweiz sind Frauen in der Unternehmenswelt nach wie vor unterrepräsentiert. Zudem birgt das noch immer weit verbreitete Modell der Teilzeitanstellung die Gefahr finanzieller Abhängigkeit und Altersarmut. Wir wollen Frauen dabei unterstützen, mit einer beruflichen Selbstständigkeit eine nachhaltige und flexible Erwerbsform zu wählen, die ihnen wirtschaftliche Sicherheit und Selbstbestimmung ermöglicht.
In fünf Jahren sehe ich Fempreneurs als die führende Plattform für Gründerinnen und selbstständige Frauen in der Schweiz. Unsere Community wird weiter gewachsen sein, und wir werden noch mehr Frauen durch unsere Programme begleiten. Das Angebot wird dabei stetig wachsen und sich mit unseren Community-Members weiterentwickeln.
Welche Potenziale siehst du im wirkungsorientierten / sozialen Unternehmertum?
Soziales Unternehmertum hat das Potenzial, tief verwurzelte gesellschaftliche Herausforderungen auf innovative Weise zu lösen. Es verbindet wirtschaftliche Nachhaltigkeit mit einem klaren gesellschaftlichen Mehrwert – und genau hier sehen wir eine riesige Chance.
Immer mehr Frauen gründen Unternehmen mit einem starken Fokus auf soziale oder ökologische Verantwortung. Sie bringen nicht nur Innovationen in klassischen Branchen wie Bildung, Gesundheit oder Nachhaltigkeit, sondern schaffen oft auch neue Geschäftsmodelle, die Werte wie Inklusion, Diversität und Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellen.
Ich glaube fest daran, dass Frauen als Unternehmerinnen eine treibende Kraft für eine gerechtere und zukunftsfähige Wirtschaft sind – wenn sie die richtigen Ressourcen und Netzwerke zur Verfügung haben. Und genau hier setzt Fempreneurs an.
Worin bestehen für Fempreneurs die Herausforderungen in der Gegenwart, und mit
welchen Herausforderungen rechnest du in der Zukunft?
Die grösste aktuelle Herausforderung besteht darin, mehr Frauen den Zugang zu unseren Programmen zu ermöglichen, insbesondere jenen, die sich aus finanziellen oder persönlichen Gründen schwerer tun, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Dank eines Stipendienfonds konnten wir bereits einigen Frauen den Einstieg erleichtern, aber es gibt noch viel zu tun.
Eine weitere Herausforderung ist die finanzielle Nachhaltigkeit unserer Organisation. Wir werden derzeit noch durch Venture Philanthropic Investments unterstützt und arbeiten daran, komplett unabhängig von externer Finanzierung zu werden. Dies wollen wir erreichen, indem wir unser Angebot strategisch weiterentwickeln und neue Partnerschaften eingehen.
In der Zukunft rechne ich damit, dass die Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Altersvorsorge und finanzielle Unabhängigkeit für Frauen noch stärker in den Fokus rücken werden. Unser Ziel ist es, auf diese gesellschaftlichen Entwicklungen zu reagieren und Frauen weiterhin bestmöglich auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten – mit einem wachsenden Netzwerk, praxisnahen Programmen und einer starken Community.
Herzlichen Dank für das Interview!
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