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Crowdfunding als Chance für Social Entrepreneurship

15. décembre 2020Facts & Figures, Veranstaltungen, Werkzeug

Die Finanzierungsmethode Crowdfunding ist eine Chance, um Projekte oder Startfinanzierungen von Social Entrepreneurs zu ermöglichen. Es benötigt allerdings einiges an Erfahrung und eine gute Vorbereitung, damit eine Crowdfunding-Kampagne zum Erfolg wird.

An unserem letzten Mitgliederaustausch haben wir uns mit Laura Simon über das Thema unterhalten, denn die Mitgründerin von KOSMOS hat eine solche Kampagne kürzlich mit Erfolg beendet (Kampagne auf wemakeit).

Das Prinzip Crowdfunding ist relativ simpel und intuitiv. Die Crowdfundig Plattform fungiert als Intermediär zwischen Initiatoren (z.B. Privatpersonen oder Unternehmen) und potentiellen UnterstützerInnen. Crowdfunding ist ein Überbegriff für verschiedene Formen, die auch auf den finanziellen Gewinn der Geldgeber abzielen können. Für Social Entrepreneurs sind jedoch vor allem zwei Arten relevant: einerseits Crowddonating (ohne direkte Gegenleistung) und andererseits reward-based Crowdfunding, wo UnterstützerInnen im Gegenzug Produkte oder Dienstleistungen erhalten.

Crowdfunding ist auch deshalb für Social Entrepreneurs interessant, weil neben dem Sammeln von finanziellen Mitteln auch eine Art Marktforschung und Feedback integriert ist. Die Crowdfunding Kampagne zeigt implizit, ob und wie viel Potential die Idee hat.

Crowdfunding kann auch als Teil der Startfinanzierung neben anderen Geldquellen eine Rolle spielen, da z.B. Stiftungen häufig einen Förderbeitrag erst dann sprechen, wenn weitere finanzielle Beiträge aus anderen Quellen bestehen.

Damit eine Crowdfunding-Kampagne zum Erfolg wird, sind einige Punkte zu beachten:

  • Eine gute Planung der Kampagne ist zentral, denn sollte eine Kampagne richtig in Fahrt kommen, muss schnell gehandelt werden können. Insbesondere die Bereitstellung von Kommunikationsmaterialen wie Text- und Bildmaterial für Social Media und andere Kanäle ist sehr aufwändig. Diese müssen jedoch z.B. für Interviewanfragen sofort bereit sein.
  • Das Ziel und die Zielgruppen der Kampagne sollten klar festgelegt werden. Wo sind die Menschen, die wir mit unserer Idee ansprechen möchten und über welche Kanäle kontaktieren wir diese?
  • Auswahl der richtigen Crowdfunding Plattform. Dies ist meist länderspezifisch unterschiedlich. Wichtig ist, dass gängige lokale Zahlungsmethoden unterstützt werden.
  • Wichtig ist zudem eine starke und gut geplante Anfangskommunikation, damit die Kampagne in Fahrt kommt und Multiplikatoreneffekte erzielt. Als Faustregel gilt, dass in der ersten Woche ca. 30 Prozent des Ziels erreicht sein sollte. Menschen im persönlichen Kreis, von denen man weiss, dass sie sicher spenden werden, sollte man als erstes informieren. So sehen andere potenzielle Unterstützerinnen, dass bereits einiges an Geld gespendet wurde.
  • Damit der Multiplikatoreneffekt genutzt werden kann, sind Ambassadoren der Kampagne eine zentrale Verstärkung. Das sind freiwillige UnterstützerInnen, die das Projekt gut kennen und das eigene Umfeld mobilisieren.
  • Auf Crowdfunding-Plattformen muss normalerweise die Projektidee in einem Video präsentiert werden. Dieses Video sollte möglichst kurz sein, denn die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne von Usern ist bei ca. 30 Sekunden.
  • Medienberichterstattung hilft, ein grösseres Publikum zu erreichen und über die Multiplikatoren hinaus Unterstützerinnen zu gewinnen.
  • Die Nachbearbeitung der Kampagne sollte nicht unterschätzt werden. Insbesondere bei einem erfolgreichen Abschluss der Kampagne kommen viele weiteren Schritte dazu, die im Voraus geplant werden müssen.
  • Nach Abschluss der Kampagne sollte auch eine Möglichkeit bestehen, weiter zu spenden. Viele Menschen erfahren erst nach Abschluss der Kampagne von der Projektidee und sind bereit, zu unterstützen.
  • Die während der Kampagne versprochenen Goodies sollten auch wirklich eingelöst und verschickt werden.