Neues Mitglied bei SENS: Sinn & Gewinn Hotels
Reguläre Ausbildungen und Arbeitsplätze sind wichtig für Frauen, die Unterstützung in der Arbeitsintegration benötigen. Und Frauen in Not suchen ein temporäres Dach über dem Kopf. Beides bieten wir in unseren vier Betrieben: Den beiden Zürcher Hotels Alma und Marta sowie den beiden Frauenpensionen Josephine’s Guesthouse in Zürich und Bienvenue in Lausanne. Seit bald 25 Jahren sind Sinn & Gewinn Hotels als Social Enterprise am Markt.
SENS Suisse heisst Sinn & Gewinn Hotels als neues Mitglied herzlich willkommen und freut sich über den Austausch im Netzwerk.
Interview mit Irène Meier, Präsidentin des Verwaltungsrats bei Mitglied Sinn & Gewinn Hotels
Welche gesellschaftliche Wirkung will Sinn & Gewinn Hotels erzielen und wo siehst du das
Unternehmen diesbezüglich in 5 Jahren?
Als Frauenunternehmen sind wir einer langen Tradition des sozialen Engagements von Frauen für Frauen verbunden. In unseren Hotels – die offen sind für alle Gäste – bieten wir Lehrstellen für junge Frauen mit erschwerten Voraussetzungen und reguläre Arbeitsplätze für besonders vulnerable Frauen. In den Frauenpensionen halten wir immer auch Zimmer für Frauen in schwierigen Lebenssituationen bereit.
In 5 Jahren arbeiten die bestehenden Betriebe weiterhin erfolgreich auf dem sehr kompetitiven Markt. In Lausanne ist die grosse bauliche und konzeptionelle Transformation der heutigen Pension Bienvenue zur neuen Maison Emilie gelungen. Und die Sinn & Gewinn Hotels führen einen zusätzlichen Betrieb in einer weiteren Schweizer Stadt.
Welche Potenziale siehst du im wirkungsorientierten / sozialen Unternehmertum?
Um nur ein aktuelles Beispiel aus der Arbeitsintegration herauszugreifen: Die Sozialversicherungsanstalt Zürich schlägt Alarm, weil sie einen markanten Anstieg der IV-Neurenten bei jungen Erwachsenen verzeichnet. Deren Zahl hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Und die Erfahrung zeigt, dass es nicht einfach ist, einmal verrentete junge Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hier sind Unternehmen gefragt, die solchen jungen Menschen sinnhafte Perspektiven aufzeigen können und bereit sind, in sie zu investieren – Social Enterprises sind dafür prädestiniert.
Worin bestehen für Sinn & Gewinn Hotels die Herausforderungen in der Gegenwart, und mit
welchen Herausforderungen rechnest du in der Zukunft?
Auch die Hotellerie ist abhängig von Entwicklungen, die sie nicht selbst steuern kann – dazu gehört insbesondere die wirtschaftliche Lage national und international, die die Reisefreudigkeit beeinflusst sowie die Wechselkurse, die für die internationale Kundschaft einen Unterschied machen können. Aufgrund der Verwerfungen, die vom amerikanischen Präsidenten ausgelöst werden, stehen die Zeichen aktuell auf Unsicherheit. Eine der grossen aktuellen und künftigen Herausforderungen ist die Nachhaltigkeit – für den Geschäfts- und Freizeittourismus ist das eine echte Knacknuss. Wir verstärken zumindest auf lokaler Ebene unsere Nachhaltigkeitsinitiativen.
Was ist die Intention von Sinn & Gewinn Hotels sich als Mitglied bei SENS
anzumelden? Welche Vorteile sieht Sinn & Gewinn Hotels als Mitglied?
Als Unternehmen mit unserer doppelten Zielsetzung ist für uns nicht nur eine starke Vernetzung in der Hotellerie von Vorteil, sondern auch der Austausch mit anderen Social Enterprises. Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch, Lobbying, zusätzliche Sichtbarkeit – davon kann ein einzelnes Unternehmen profitieren. Und ohne SENS hätten wir nicht von neuen Initiativen wie der Zertifizierung von people+planet first oder dem Social Impact Catalyst erfahren.
Herzlichen Dank für das Interview!
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