Die Gemeinsamkeiten von Kreislaufwirtschaft und Social Entrepreneurship
Unternehmerisches Handeln für eine positive gesamtgesellschaftliche Wirkung: das ist der Kern von Sozialem Unternehmertum (Social Entrepreneurship). D.h. diese Unternehmen erzielen ihren Ertrag durch Produkte und Dienstleistungen im Markt, stellen aber ihr Businessmodell unter das prioritäre Ziel, eine soziale, kulturelle und/oder ökologische Wirkung (Social Mission) zu erreichen. Der Gewinn wird explizit zur Weiterentwicklung des Unternehmens und zur Stärkung des Wirkungsziels verwendet.
Kreislaufwirtschaft wiederum ist ein Wirtschaftsmodell, das darauf abzielt, Ressourcen durch Wiederverwendung, Reparatur, Recycling und Upcycling im Wirtschaftskreislauf zu halten.
Eine grundlegende Gemeinsamkeit beider Ansätze liegt darin, dass sie die Kraft des unternehmerischen Handelns einsetzen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele «Sustainable Development Goals». Während die Kreislaufwirtschaft eher auf ökologischen SDGs ausgerichtet ist, findet sich Social Entrepreneurship in allen SDGs (siehe Monitor Social Entrepreneurship Schweiz). Beide Ansätze können als eine Art Querschnittsthemen verstanden werden. Es geht um die Frage des «Wie». Wie soll gewirtschaftet werden? Social Entrepreneurship fokussiert hierbei mehr auf die Unternehmensstruktur (was passiert mit Gewinn, wie sind die Besitzverhältnisse, gibt es Mitsprachemöglichkeiten, wie funktioniert die Entscheidungsfindung?), während sich die Kreislaufwirtschaft mehr mit den Materialströmen befasst. Umgesetzt werden können beide Ansätze in den verschiedenen Wirtschaftsbranchen, sei dies in Form von Abfallreduktion oder einer Plattform, die das Teilen und Wiederverwenden von Ressourcen ermöglicht.
Rahel Pfister, Geschäftsführerin SENS