Unser neues Mitglied Tsüri im Interview
Das Stadtmagazin Tsüri richtet sich an die eher junge Zielgruppe der 20 bis 40 jährigen Menschen in Zürich. Zusammen mit dieser Community organisiert und moderiert das Stadtmagazin wichtige gesellschaftliche und politische Debatten der Stadt.
CooperativeSuisse heisst Tsüri als neues Mitglied herzlich willkommen und freut sich über den Austausch im Netzwerk.
Interview mit Simon Jacoby, Verleger & Chefredaktor von Tsüri
Welche gesellschaftliche Wirkung will Tsüri erzielen und wo sehen Sie das Magazin diesbezüglich in 5 Jahren?
Wir wollen zwei Dinge: Einerseits wollen wir mit konstruktivem Journalismus (nicht immer nur Bad News) politische Themen einer jungen Zielgruppe zugänglich machen, zweitens wollen wir mit einem interaktiven Journalismus unsere Community an den Debatten der Stadt teilnehmen lassen. Diesen zweiten Punkt nennen wir Civic Media und er beinhaltet vor allem Schwerpunktthemen, zu denen wir verschiedene offene Veranstaltungen organisieren: Stadtspaziergänge, Spiele, Workshops und Diskussionen. Mit beiden Punkten wollen wir eine breitere Teilnahme am politischen Leben motivieren, wir sind die Organisator*innen und Moderator*innen dieser Prozesse.
In fünf Jahren führt Tsüri zusammen mit der Community nicht nur wichtige Debatten, sondern wir führen zusammen die wichtigsten Debatten der Stadt.
Welche Potenziale sehen Sie im wirkungsorientierten / sozialen Unternehmertum?
Es ist unglaublich, wie viel Motivation, Hartnäckigkeit und Glück es freisetzen kann, wenn es beim Geschäften nicht nur um finanzielle Ziele, sondern um einen Social Impact geht. Klar, die Finanzen müssen stimmen, aber das Geld sollte immer für eine soziale Wirkung eingesetzt werden.
Worin bestehen für Tsüri Herausforderungen in der Gegenwart, und mit welchen Herausforderungen rechnen Sie in der Zukunft?
Inhaltlich konnten wir uns in den letzten fünf Jahren etablieren, so sagen es mir zumindest immer wieder verschiedene Menschen. Die User lesen unsere Artikel, die Leute kommen an die Events und machen mit. Trotzdem haben wir auch hier noch viel Luft nach oben: Tiefer recherchieren, innovativere Veranstaltungsformate. Die grösste Herausforderung sind aber seit dem Start im Januar 2015 die Finanzen. Im Jahr 2019 haben wir Breakeven nur knapp verfehlt, wir peilen ihn dieses Jahr erneut an. Die Finanzierung des Journalismus ist mit Sicherheit die grösste Herausforderung der nächsten Jahre. Aber wir sind auf einem guten Weg.