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Unser neues Mitglied reCIRCLE im Interview

09. November 2020Portraits, SENS-News
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reCIRCLE ist die Schweizer Branchenlösung für Mehrwegverpackung in der Unterwegsverpflegung. Die reCIRCLE Produkte sind auberginefarben – die Farbe der Mehrwegrevolution – und funktionieren im Netzwerk, mit einem Depotsystem. Sie sind qualitativ hochwertig, werden in der Schweiz produziert und auch recycelt. Die Gastronomiebetriebe gehen mit reCIRCLE eine Partnerschaft ein, so bleiben die Kosten für die Betriebe tief und der Produktkreislauf kann geschlossen werden.

SENS heisst reCIRCLE als neues Mitglied herzlich willkommen und freut sich über den Austausch im Netzwerk.

Interview mit Ursina Haslebacher, verantwortlich für Kommunikation und Akquise in der Region Basel

Welche gesellschaftliche Wirkung will reCIRCLE erzielen und wo siehst du eure Organisation diesbezüglich in 5 Jahren?

reCIRCLE will die Welt von Einwegverpackung befreien! Schon heute sparen wir durch die Nutzung der reCIRCLE BOX in der Schweiz, mit knapp 1400 Partnerrestaurants, täglich über 50’000 Einwegbehälter ein. Es gibt noch Luft nach oben und viele Restaurants, die wir noch dazugewinnen wollen. Ausserdem sind die reCIRCLE BOX und der Aufbau unseres nationalen Netzwerks erst der Anfang. Wir sind dabei, in weitere europäische Länder zu expandieren, wir planen, unser Sortiment in nächster Zeit um einige neue Produkte und Dienstleistungen zu erweitern.

In fünf Jahren funktioniert unser Netzwerk grenzüberschreitend und wir können einen Grossteil des aktuell produzierten Einwegabfalls Vergangenheit nennen.

Welche Potenziale siehst du im wirkungsorientierten / sozialen Unternehmertum?

Mein Idealbild unserer Gesellschaft ist eine Welt, in der menschenwürdig und ressourcenschonend gewirtschaftet und umweltfreundlich gelebt wird. Jedes Unternehmen, welches sich diese Idealvorstellung zum Ziel macht, trägt dazu bei, dass sie irgendwann zur Realität wird.

Worin bestehen für reCIRCLE Herausforderungen in der Gegenwart, und mit welchen Herausforderungen rechnest du für eure Organisation in der Zukunft?  

Unsere grösste Herausforderung ist zugleich eine unserer grössten Stärken. Der Umstieg von Einweg auf Mehrweg bedingt eine Verhaltensänderung, sowohl bei den Betrieben als auch bei der Kundschaft. Die Motivation dazu muss von innen kommen, um nachhaltig etwas zu bewirken, was für uns vor allem bedeutet, dass wir sehr viel Zeit in die Akquise investieren.

Für Kreislaufwirtschaft im Alltag gibt es noch nicht viele Beispiele. Sie finanziert sich über regelmässige gleichbleibende Beträge, keine Einzelverkäufe mit grossen Margen. Das ist neu und wie alles Neue, macht es die Menschen erst einmal misstrauisch. Das reCIRCLE Prinzip ist zudem sehr simpel, was ebenfalls zu Skepsis führt. Allerdings dürfen wir mit Stolz sagen, dass unsere 1400 Partner und unser erster Franchise Partner in Deutschland diese Herausforderung angenommen haben und positiv in die Zukunft schauen. Die Zukunft wird zirkulär sein, da gibt es für uns keinen Zweifel. Damit Zirkularität auch wirklich umweltfreundlicher ist, braucht es wirkungsorientierte Unternehmen, gute Businesspläne und viel Durchhaltewillen. Dazu gehört auch, dass wir als Gesellschaft lernen, zusammenzuarbeiten, statt alle unser eigenes Ding zu machen.

Bild: Nooch, nooch.ch